Das Valle Maira in der Provinz Cunego im Piemont ist ein 60 km langes Sacktal ohne einen einzigen Skilift. Spätestens jetzt wird der Tourengeher hellhörig. Sollte er auch. Ums abzukürzen: Allein im Valle Maira lassen sich mehrere Tourenleben verbringen. Die insgesamt 14 Ortschaften und ursprünglich über 200 Weiler waren ab dem frühen 19. Jahrhundert extrem stark von der Landflucht betroffen. Noch heute findet man in den unzähligen kleinen Seitentälern leerstehende, teilweise zerfallene Häuser. Doch mehr und mehr kehren die Jungen in die Höfe ihrer Vorfahren zurück und schaffen einen sanften geschmackvollen Tourismus – ganz weit weg von DJ Ötzi, Glas-Iglus und Corona durchseuchten Apres-Ski-Bars. Aber die Agritourismi in wieder hergerichteten uralten Steinhäusern, beste piemonteser Weine und eine vorzügliche lokale Küche stellen einen adäquaten Ersatz dar. Skitouren-technisch hatten wir in diesem Jahr ein wenig Pech: Es lag nämlich zu viel Schnee, so dass wir die großen Tourengipfel nicht unter die Felle nehmen konnten. Aber eine Baumgrenze, die ein ganzes Stück über die 2000 m hinausgeht, lässt irgendeine schöne Tourenaktion garantiert immer zu.